Seit gestern (30. April) gibt es von Seiten der Politik eine Regelung, die öffentliche Gottesdienste wieder möglich macht. Allerdings in sehr begrenztem Maße und unter strengen Auflagen.
Wir haben darüber beraten und möchten euch kurz begründen, warum wir entschieden haben, als CityChurch noch keine öffentlichen Gottesdienste anzubieten.
- Unsere Räume (Gerber Lounge und MannyGreen) würden aufgrund der Abstandsregeln nur eine sehr kleine Menge von Besuchern zulassen. Wir müssten also jeden Sonntag irgendeine Auswahl treffen und Risikogruppen den Zutritt grundsätzlich verwehren. Das halten wir für keine schöne Art, Gottesdienst zu feiern.
- Unsere Räume sind nicht von der Art, dass sie den Infektionsschutz leicht machen. Die Gerber Lounge ist sehr klein und im MannyGreen wäre die Umsetzung der Hygienemaßnahmen auch eine ziemliche Herausforderung.
- Das gemeinsame Singen wäre (aus virologischen Gründen) nicht möglich. Damit würde ein wesentliches Element, das beim Livestream fehlt, auch hier wegfallen. Das zweite, nämlich Menschen zu treffen, wäre durch Mundschutz- und Abstandspflicht ebenfalls stark eingeschränkt. Auch darf die Veranstaltung 60 Minuten nicht überschreiten – Zeit zum Reden bliebe da wohl gar keine.
- Es ist fraglich, wie die Sonderregelung für Gottesdienste bei denen in der Gesellschaft ankommt, die auf ihre Veranstaltungen weiterhin verzichten müssen (Konzerte, Theater usw.). Hier wollen wir lieber solidarisch sein, als unsere „Freiheit“ voll ausreizen. Wir meinen, das dient Würzburg mehr.
- Man kann darüber streiten, ob diese und andere gesellschaftliche Öffnungen im Moment angemessen oder verfrüht sind, aber zumindest ein Teil der Bevölkerung könnte in Gottesdiensten ein unnötiges Risiko im Blick auf die Eindämmung der Pandemie sehen. Auch innerhalb der CityChurch sind wir bestimmt geteilter Meinung.
- Mit dem Livestream haben wir, anderes als viele andere Kirchen, zumindest eine gute Alternative.
- Das Gesundheits- und Infektionsschutzkonzept, das wir erstellen und umsetzen müssten, ist sehr umfangreich. Es reicht von der Einweisung durch Ordner über die Reinigung von Türgriffen bis hin zur Dokumentation (und im Infektionsfall Nachverfolgung) der Teilnehmer.
Wir wissen natürlich, wie sehr uns allen Abend- und Morgenkirche fehlen. Und wir freuen uns jetzt schon darauf, den Tag zu feiern, an dem wir uns alle wiedersehen. Aber mit dieser Öffnung ist dieser Tag leider noch nicht gekommen. Die Regelungen sind – zu Recht – eher für Kontexte hilfreich, in denen deutlich weniger Menschen in deutlich größeren Kirchenräumen zusammen kommen. Und diesen gönnen wir das von Herzen.
Wir prüfen aber gerade, ob diese Lockerungen es uns zumindest ermöglichen, den Livestream wieder mit mehr Mitarbeitern als bisher durchzuführen – das würde einiges deutlich erleichtern.
Diese Überlegungen gelten zunächst für den Monat Mai. Weiter können wir im Moment noch nicht sehen.